Landesverband Motorbootsport
Rheinland-Pfalz e.V.

 

Kampf dem Herztod beim MCP-Ludwigshafen e.V.

In Gedenken an Heinz Schuler, der inzwischen seine letzte große Fahrt antrat.


In Deutschland sterben jährlich 100.000 Menschen einen weitgehend vermeidbaren Tod durch
plötzliches Herzversagen. Das ist nicht nur eine gesundheitspolitische, sondern vor allem eine
gesellschaftspolitische Herausforderung. Von den jährlich vom plötzlichen Herzversagen
Betroffenen überleben heute nur etwa 5%.
Dabei hätten alle eine 75%-ige Überlebenschance, wenn sie innerhalb von drei Minuten reanimiert
würden. Denn nach spätestens fünf Minuten treten die ersten irreparablen Hirnschäden ein.
Nach acht bis zehn Minuten ohne Reanimation ist der Patient in der Regel tot.
Dürfen wir Jahr für Jahr 100.000 Mitbürger einen vermeidbaren Tod sterben lassen?
Es ist eine weit verbreitete, aber falsche Meinung, dass vom plötzlichen Herztod fast ausschließlich
alte Menschen betroffen sind. Es geht um Menschen jeder Altersgruppe, um Leistungssportler,
Manager, um Arbeiter und Angestellte, auch Ärzte sind davon nicht ausgenommen.
Es geht um Männer und Frauen, um Jugendliche und um Kinder, ja sogar um Kleinkinder.
Jeder von uns kann schon morgen in der gleichen Situation auf Hilfe angewiesen sein.
Einer von 274 Tag für Tag.

Übergabe des DEFI beim MCP-Ludwigshafen
   Reiner Blumberg, Kurt Thoni + Heinz Schuler

Wer weiß das schon?

Angeregt durch einen Beitrag des ZDF-Magazins "Praxis" und einem Artikel in der "WasserSport",
begannen einige MCP-Skipper im Kief'schen Weiher 2003 mit der Spendenaktion zur Anschaffung
eines AED Gerätes. Dieses Gerät passte in das Sicherheitskonzept zur "Blauen Flagge 2004",
zumal bis zur neuen Saison noch ein auffrischender Erst-Helfer Kurs hinzukam.
Mit der Übergabe des DEFI konnten nun die Initiatoren Heinz Schuler und Reiner Blumberg
dieses lebensrettende Gerät an Kurt Thoni, stellvertretend für den Club, überreichen.
"Herzlichen Dank an alle Skipper, die mit ihrer Spende im vergangenen Jahr mitgeholfen haben, den
von der Björn Steiger Stiftung e.V. subventionierten automatischen externen Defibrillator (AED) zu
erwerben. Wir hoffen alle, dieses Gerät nie einsetzen zu müssen.", sprach Kurt Thoni den Mitgliedern
seinen Dank dafür aus.
Ein AED-Gerät ist ein leichtes, handliches batterie- oder akkubetriebenes Gerät, das nach dem
Einschalten alle notwendigen Tätigkeiten akustisch klar und unmissverständlich vorgibt.
Die Anbringung der Elektroden ist auf diesen genau bezeichnet. Der Herzrhythmus wird automatisch
analysiert. Auch danach gibt das Gerät alles genau und detailliert vor, was der Bediener zu tun hat
und das Gerät erklärt zudem, was es selbst gerade macht.
Falls ein lebensgefährliches Herzrasen vorliegt, fordert das Gerät zur Defibrillation per Tastendruck auf.
Es gibt auch alle notwendigen Hinweise, beispielsweise dass man den Patienten nicht berühren darf,
wenn der Stromstoß ausgelöst wird. Die neuen Geräte erklären auch akustisch, wie die Reanimation
mit Beatmung und Herz-Druck-Massage durchzuführen ist. Die AED-Geräte sind wartungsfrei mit
mehrjähriger Garantie. Die Bedienung eines Defis ist schneller und einfacher zu erlernen als die
Bedienung eines neu gekauften Fernsehgerätes.

Update: 12.2011     Text + Bilder: Reiner Blumberg + Björn Steiger Stiftung e.V.