LVM-Seminar 2010 in Brodenbach
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Die Landesumweltbeauftragte
des Landesverbandes Motorbootsport Rheinland-Pfalz Anne Hochreuther
konnte zum Landesverbandsseminar im Vereinsheim der Wassersportfreunde
Brodenbach 20 Teilnehmer begrüßen. Ein besonderer Willkommensgruß galt dem Referenten des Nachmittags, dem stellvertretenden Amtsleiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Koblenz, Tobias Schmidt. Namentlich begrüßte die Landesumweltbeauftragte den Vizepräsidenten des Landesverbandes und Referenten für Öffentlichkeitsarbeit Reiner Blumberg, die Fachschaftsreferenten Rheinland und Rheinhessen Achim Blumberg und Werner Brandmüller. Ein besonderes Dankeschön galt dem gastgebenden Verein, vertreten durch den Vorsitzenden Klaus Leis für die Ausrichtung des Nachmittags. Nach einer kurzen Ansprache des Vizepräsidenten Reiner Blumberg und einem Grußwort des Vorsitzenden des ADAC Mittelrhein Jürgen Joras folgte der Vortrag des Referenten. Das Referat umfasste folgende Bereiche: • Aufgabenbereiche des WSA • Lahn und Mosel (Charakteristik und Maßnahmen) • EU-Wasserrahmenrichtlinie • Informationen zum Wassertourismus • Ökologische Durchgängigkeit Nach dem Rückgang der Freizeitschifffahrt an der Lahn ist in den letzten 3 Jahren wieder ein Aufschwung zu verzeichnen. Sowohl die Automatisierung und Selbstbedienung der Lahnschleusen als auch die Festmachereinrichtungen vor den Schleusen sollen in Angriff genommen werden. Durch das Ansteigen des Gütertransportes auf der Mosel wurde die Kapazitätsgrenze der Schleusen erreicht. Lange Wartezeiten sind keine Seltenheit. Dem soll mit dem Bau von weiteren Schleusenkammern begegnet werden. Die neuen Kammern haben eine Länge von 210 Metern. Ein neues Füll- und Entleerungssystem soll zudem Turbulenzen verhindern, was wiederum zur Sicherheit beiträgt. Die Maßnahme beläuft sich auf 400 Millionen Euro Gesamtkosten. Für die Bauzeit sind 4 bis 5 Jahre pro Schleuse veranschlagt. Die Gesamtmaßnahme soll somit nach derzeitigem Stand ca. 2030 beendet sein. Für die Neubaumaßnahmen wird ein ökologischer Ausgleich geschaffen z.B. in Trier durch das Projekt „Monaise“. Hier erfolgt die ökologische Umgestaltung eines Grünstreifens in Feuchtbiotope. |
Für die zweite
Schleuse in Zeltingen ist dies bereits mit dem Biotop „Graacher
Werth“ umgesetzt worden. Neben den Neubaumaßnahmen steht die Sanierung der Bootsschleusen an. Wie an der Lahn besteht auch an der Mosel das Problem der Festmachermöglichkeiten. Tore und Technik sind mittlerweile über 45 Jahre alt. Tore sollen ersetzt werden und die Bootsschleusen per Selbstbedienung gesteuert werden. Durch neue Sicherheitseinrichtungen (Signalanlage, Warneinrichtung, Beleuchtung, Laut-/Wechselsprechanlage) und Benutzeranzeigen wird das Gefahrenpotential für Sportschiffer deutlich reduziert. Im Bereich des WSA Trier ist diese Maßnahme bis ca. 2012 im Gange. Im Bereich des WSA Koblenz wird mit der Sanierung dann ab 2012 begonnen. Ende der Gesamtmaßnahme ca. 2014/15. Tobias Schmidt stellte zudem unter dem Punkt Wasserrahmenrichtlinien der EU kurz die Auswirkung des Wasserhaushaltsgesetzes auf die Aufgaben der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung dar. Unter dem Punkt „Ökologische Durchgängigkeit“ berichtete der Referent über die neuesten Erkenntnisse über Wanderfische, wonach die Fischpässe an der Mosel nicht den Anforderungen eines modernen Fischpasses entsprechen. Mit dem Bau von 10 neuen Fischwechselanlagen von Koblenz bis Trier soll das „Konzept zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit Mosel“ verwirklicht werden. Zudem soll an der Staustufe Koblenz ein „Besucherzentrum Mosel“ entstehen, von welchem aus die Fischaufstiegsanlage Koblenz für Besucher zu besichtigen ist. Zum Schluss seiner Ausführungen verwies Tobias Schmidt auf die Internetadressen www.wsa-koblenz.wsv.de und www.wsv.de unter denen umfangreiche Informationen für Freizeitschiffer (z.B. Merkblätter, Öffnung/Sperrung von Schleusen) zu finden sind. Im Anschluss an den überaus interessanten und informativen Vortrag ergab sich noch eine rege Diskussion zum Thema Schleusung und Kommunikation. Im nachfolgenden Vortrag gab die Landesumweltbeauftragte Anne Hochreuther noch einen Überblick über die Kampagne „Blaue Flagge" und die wichtigsten Änderungen für die Bewerbung um die „Blaue Flagge 2011“. |
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Bericht/Bilder: Anne Hochreuther, Achim + Reiner Blumberg | |