LVM-RLP Jahreshauptversammlung 2012
In das Clubhaus des Motor-Yacht-Club Worms hatte der Landesverband Motorbootsport
zu seiner ordentlichen Hauptversammlung 2012 eingeladen. Die Tagesordnung wies
keine spektakulären Punkte aus, trotzdem war die Versammlung so gut besucht wie
schon seit Jahren nicht mehr.
Präsident Gisbert König freute sich, die Vertreter von
über 30 Vereinen begrüßen zu dürfen und bedankte sich herzlichst für die Gastfreundschaft
bei der 1. Vorsitzenden des MYC Worms, Irmgard Egelhof.
Als Ehrengäste konnte er ebenso herzlich die Leiterin des Wasser- und Schifffahrtsamtes
Mannheim, Frau Herzog, für den DMYV Dr. Johannes Schmidt, den Honorary Vice-President
der UIM, Marco Feltgen, Friedel Hecken, ehemals langjähriger Vorsitzender des Segler-
Fachverbandes Rheinland und vom ADAC Mittelrhein, dessen Vorstandsmitglied Jürgen
Joras, begrüßen.
Dem 1. Vorsitzenden Jörg Uth vom SMC Koblenz gratulierte er zur Auszeichnung als
Verein des Jahres auf der Hanseboot 2011. Mit dem Jetbootverein Leimersheim, dem
„ACON“, Automobil- und Wassersportclub Oppenheim-Nierstein, sowie dem Wassersport-
verein 1972 Mainz e.V. durfte er drei neu aufgenommene Vereine im Landesverband
Willkommen heißen.
In einer Gedenkminute gedachte man den Verstorbenen des letzten Jahres, insbesondere
dem erst kürzlich verstorbenen Urgestein des Bootssports, Ernst Teschke.
In seinem Bericht wies Präsident Gisbert König auf die noch nicht abgeschlossene Reform
der Wasser- und Schifffahrtsämter hin. Insbesondere der jetzt vorgelegte 4. Bericht des
BMVBS gibt sehr großen Anlass zur Sorge für unser Revier, da nur noch die touristischen
Wasserstrassen im Osten Deutschlands gefördert werden sollen.
Bei den Änderungen zum Bootsführerschein mit der neuen 15 PS Grenze wartet man auf
die Durchführungsverordnung und kann deshalb noch kein abschließendes Urteil fällen.
Gisbert König warb aber dafür, die Gelegenheit auch als eine Chance für Neueinsteiger
zu sehen und damit zur Werbung neuer Mitglieder für die Vereine zu nutzen.
Des Weiteren erinnerte er an die Aktion „Stoppt die Reform“, welche durch Vorarbeit der
Landesverbände in Hessen und Rheinland-Pfalz auf dem DMYV Verbandstag in Dresden
initiiert werden konnte. Die beiden Verbände kämpfen
hier u.a. für die Befahrbarkeit der Lahn
und der Altrheinauen. Dieses Engagement wird aber auch von einem Spitzenverband
wie dem DMYV auf Bundesebene erwartet. Von den Vereinen erwartet man seitens der
Verbände Unterstützung durch informieren ihrer regionalen Abgeordneten aller Parteien.
Hier hat sich gezeigt, dass die Abgeordneten oft nicht über die Vorhaben des Ministeriums
und der Ausschüsse ausreichend informiert sind.
Um für die Zukunft gut gerüstet zu sein, muss sich der DMYV als Dachverband neu
organisieren, was das Präsidium des DMYV zusammen mit dem Länderrat in einer
Klausurtagung angegangen ist. Vielen Vereinen ist nur schwer zu vermitteln, dass
die Vereine an den Bundes- und den Landesverband Beiträge zahlen sollen. Hier ist
eine Anpassung der Verbandsstruktur dringend erforderlich. Auch die Zusammenlegung
von Landesverbänden darf kein Tabu mehr
darstellen. Angedacht ist auch zukünftig eine Art
von Hauptausschuss beim DMYV zu bilden, dem auch die Landesverbände angehören
sollen.
Die Marke DMYV muss präsenter und die Leistungen besser herausgestellt werden.
Eine klare Absage wurde im Länderrat dem geplanten Leistungszentrum in der Lausitz erteilt.
Die Kosten stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen für viele der Landesverbände,
zumal den Jugendabteilungen auch das Budget für die großen Fahrtkosten
fehlt.
Stolz ist der Landesverband über die sehr guten Leistungen der jungen Sportler bei
nationalen und internationalen Meisterschaften. Ein besonderes Highlight für Rheinland-
Pfalz war die Austragung der Deutschen-Meisterschaft in MS11 Booten in Koblenz,
unmittelbar am Deutschen Eck im Rahmen der Bundesgartenschau.
Die besten Platzierungen bei den Meisterschaften honorierte man
mit Gutscheinen für
die Jugendlichen.
Nach dem Bericht des Präsidiums gab Schatzmeister Achim Blumberg seinen Kassenbericht
ab. Er wies darauf hin, dass sich die Zuschüsse der Sportbünde in den kommenden Jahren
weiter verringern werden.
Die Kassenprüfung durch Karin Appel und Karl-Heinz Bertgen hatten keine Beanstandungen
ergeben, so dass das Präsidium von den Mitgliedern einstimmig entlastet wurde.
Bei der späteren Neuwahl der Kassenprüfer wurde Karin Appel erneut bestätigt und für den
in den verdienten Ruhestand gegangenen Karl-Heinz Bertgen wurde Herbert Brosig neu ins
Amt gewählt.
Frau Herzog brachte in ihrem Grußwort die Teilnehmer auf den aktuellen Stand zur Reform
der WSD/WSA, teilte aber auch die Sorge, dass z. B. ortsfremde Bootsfahrer, die nun auch
vermehrt durch die neue 15 PS Grenze ohne Führerschein auf dem Rhein erwartet werden,
ohne ausreichende Ausbildung das Gefahrenpotential unterschätzen werden.
Für ihre Verdienste um den motorisierten Wassersport wurde Karin Appel mit der goldenen
Verdienstmedaille des DMYV ausgezeichnet.
Zwischendurch konnten sich die Teilnehmer an einem ausgezeichneten „Pfälzer Buffet“ stärken.
Unter „Verschiedenes“ wurden angefallene Probleme in den Vereinen behandelt.
Großen Beifall erhielt der Wunsch aus dem Teilnehmerkreis, die Restrukturierung des DMYV
zu forcieren und bereits im November 2012 das Ziel in einem außerordentlichen Verbandstag
zu erreichen, da seit den ersten Ansätzen 2004 zu wenig passiert sei. Gisbert König bat um
Verständnis dafür, dass dies vermutlich nicht erreichbar ist, da dazu nicht nur in Rheinland-Pfalz,
sondern auch in anderen Landesverbänden und im DMYV die notwendigen Schritte vorbereitet
werden müssen.
Marco Feltgen erklärte
zum Schluss der Versammlung warum es damals zur 5 PS Grenze bei
den Führerscheinen kam und die Angler sich freuen durften und warum in Brüssel aktuell noch
kein einheitlicher Bootsführerschein europaweit durchgebracht wurde.