Landesverband Motorbootsport
Rheinland-Pfalz e.V.

 

Umweltseminar in Bingen



Umweltseminar der Landesverbände Motorbootsport Rheinland-Pfalz und Hessen am 22.11.2014
beim MYC Bingen.
Zum zweiten gemeinsamen Umweltseminar der Landesverbände Rheinland-Pfalz und Hessen
begrüßte die Landesumweltbeauftragte Anne Hochreuther rund 50 Teilnehmer und Teilnehmerinnen
auf dem Clubschiff des MYC Bingen. Ein herzliches Willkommen galt auch den Referenten des
Seminars Herrn EPHK Hartmann und Herrn Weiß von der Wasserschutzpolizei-Station Wiesbaden
sowie den „Tankdoktoren“ der Firma Mikrofiltertechnik, Hans-Joachim und Christian Burmester.
Ebenso begrüßte Anne Hochreuther die beiden Präsidenten der Landesverbände Gisbert König
und Michael Wagner. Der HELM wurde außerdem vertreten durch den Vizepräsidenten Karl Heinz
Menges, Gisela Menges und den Landesumweltbeauftragten Dr. Arno Grau. Als Vertreter des
LVMRLP begrüßte die Landesumweltbeauftragte die Präsidiumsmitglieder Werner Brandmüller
und Egon Heberger. Auch an den gastgebenden Verein, den MYC Bingen, ging ein Dankeschön
für die Ausrichtung des Seminars. Einbruch- und Diebstahlschutz rund ums Sportboot war das
 mnThema des ersten Referates. Die Vertreter der Wasserschutzpolizei stellten verschiedene Diebstahlsicherungssysteme (unterschiedliche Arten von Schlössern, Sicherungsketten…) für
Außenborder, Boot, Trailer und Steganlagen bzw. Clubheime vor. EPHK Hartmann verwies auf
die Möglichkeit, sich sach- und fachkundigen Rat durch zertifizierte Fachfirmen einzuholen.
Auch die WSP steht für Beratung zur Verfügung. Auch zusätzliche Systeme rund um den Dieb-
stahlschutz wurden vorgestellt, darunter GPS-Tracker und die F.E.I.N-Codierung (Gravur), die
durch die WSP angeboten wird. Die Möglichkeit des Diebstahlschutzes durch Micro-Dots stieß
bei den Seminarteilnehmern auf besonderes Interesse. Bei dem neuen System, das noch in der
Entwicklung ist, handelt es sich um eine künstliche DNA. In einer Markierungsflüssigkeit, die nur
unter UV-Licht sichtbar wird, sind Micro-Dots hundertfach enthalten. Dort hinterlegte Daten sind
mit dem Mikroskop auslesbar. Die Daten werden beim Hersteller in einer Datenbank hinterlegt,
die wiederum von der Wasserschutzpolizei abgefragt werden kann. Auch auf die Abschreckung
von Dieben durch „Lärm und Licht“ (Alarmanlagen, Bewegungsmelder …) wiesen die Vertreter
der WSP hin. Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Diebstahl gekommen sein, ist
es besonders wichtig, alle Daten zu Boot, Außenborder oder Trailer schnell griffbereit zu haben
(Bootspass, Gegenstandserfassungsblatt, Fotos …).
Im Anschluss an das Referat der Wasserschutzpolizei gab der Präsident des HELM, Michael
Wagner einen Überblick über die neuesten Entwicklungen beim DMYV unter anderem auch über
die Funktionsverteilung im Präsidium des DMYV und die Aufgabenverteilung der Geschäftsstelle
mit den entsprechenden Ansprechpartnern. Thema seiner Ausführungen war auch die Verzögerung
bei der Beleihung des ADAC mit dem Führerscheinwesen. Hier soll vorerst noch keine Entscheidung
fallen. Schleusengebühren/Vignette: Die Nutzergebühren werden gesetzlich geregelt.
Im Gespräch sind 10,-- € pro Meter bei Booten über 5 Meter. In diesem Zusammenhang gibt es
noch Klärungsbedarf hinsichtlich der Gewässer Rhein und Mosel.
Bezüglich der Wasserrahmenrichtlinie stehen ab Ende Dezember 2014 in einem Maßnahmen-
katalog für Hessen unter Flussgebiete.hessen.de umfangreiche Informationen zur Verfügung.
Nach der Mittagspause stand ein weiteres, sehr interessantes Referat zur „Dieselpest“ an.
Hans Joachim und Christian Burmester, auch als „Tankdoktoren“ bekannt, berichteten über
Bakterien im Diesel, die in der Lage sind, ein ganzes Boot außer Gefecht zu setzen. Nachfolgende
Ausführungen sind einem Sonderdruck der Zeitschrift Boote für MFT Mikrofiltertechnik GmbH und
einem Sonderdruck der Zeitschrift Wassersport entnommen: Dieselkraftstoff, mit Wasser
verunreinigt, bietet Bakterien einen perfekten Nährboden. Die Mikroorganismen, die sich durch
Teilung vermehren, leben in der Trennschicht zwischen Diesel und Wasser. Ihre Nahrung ist der
Kraftstoff, ihre Hinterlassenschaft ein bräunlich-schwarzer Schleim. Wird dieser von der Förder-
pumpe des Motors angesaugt, können Kraftstoffleitungen, Filter und im schlimmsten Fall das ganze Einspritzsystem verstopft werden. In der Regel führt dies zu stotterndem Motorlauf bis hin zum
Totalausfall des Motors. Bemerkbar macht sich der Befall mit den Bakterien an der Farbe des Diesels.
Aufgrund des Wassergehalts wird dieser etwas trübe. Ein weiterer Hinweis ist ein ständig
verunreinigter Kraftstofffilter. Für den Befall mit Bakterien kann es unterschiedliche Ursachen geben.
Beispielsweise beim Anstieg des Wassergehaltes im Diesel durch Kondenswasser, das sich bei hoher
Luftfeuchtigkeit und Temperaturschwankungen im Tank bildet. Auch verunreinigter Kraftstoff beim
Tanken kann Ursache des Befalls sein. Durch eine lange Lagerungszeit des Kraftstoffs können sich
die Bakterien zudem noch vermehren. Auch der erhöhte Bio-Anteil im Diesel und der damit ver-
bundene höhere Wasseranteil, erleichtert den Bakterien das Leben. Zudem kann der Schleim
durch Korrosion Schäden an der gesamten Kraftstoffanlage verursachen. Die säurehaltigen
Rückstände der Bakterien greifen auch metallische Oberflächen an und führen zu Lochfraß im Tank.
Dabei macht es keinen Unterschied, ob der Tank aus Stahl oder Aluminium gebaut ist.
Seit kurzem gibt es jedoch ein weiteres Problem: die Dieselalterung. Der Bioanteil sorgt dafür,
weil er aus natürlichen Produkten hergestellt wird (Pflanzenölen bzw. tierische Fetten), dass der
Biodieselanteil altert. Die Oxidation beginnt dann, wenn die natürlichen und künstlichen Anti-
oxidantien aufgebraucht sind, die bei der Biodieselproduktion zugeführt wurden. Dies führt dazu,
dass sich klebrige Rückstände im gesamten Kraftstoffsystem (Tanks, Leitungen und Einspritz-
pumpe)  bilden. Irgendwann ist der Motor nicht mehr zu steuern (unkontrolliertes Hochdrehen,
kein Gasannahme mehr oder er springt nicht mehr an ). Dies ist eine teure Angelegenheit, weil
die Einspritzpumpe repariert und der Kraftstoff komplett entsorgt werden muss. Nachdem Christian
Burmester in seiner Präsentation die Entstehung der Dieselpest und der Alterung des Diesels
aufgezeigt hatte, stellte er die verschiedenen Handlungsmöglichkeiten (Tankinspektion, Kraftstoff-
reinigung, Tankreinigung, Vorbeugende Maßnahmen) ausführlich vor. Bei einem massiven Diesel-
pestbefall oder Alterung bleibt nur die Tankreinigung als letztes Mittel. Auf diese ist die Firma von
Hans Joachim und Christian Burmester, die MFT Mikrofiltertechnik GmbH spezialisiert.
Die „Tankdoktoren“ stehen für Beratung und Service vor Ort zur Verfügung.
Infos und Kontakt:
MFT Mikrofiltertechnik GmbH, Marzahner Str. 14, 21502 Geesthacht Tel. 04152-88770 -
info@mikrofiltertechnik.de - www.mikrofiltertechnik.de
Freundlicherweise haben uns Hans Joachim und Christian Burmester erlaubt, die Präsentation
auf die Homepage zu stellen.
Auch Gisbert König, der Präsident des LVMRLP richtete ein Grußwort an die Teilnehmer und bedankte
sich bei den Organisatoren des Seminars. Abschließend folgte noch ein kurzer Vortrag von Gisbert
König zur Umrüstung der Bordbeleuchtung auf LED-Lampen/Leuchten und die zu beachtenden
Punkte hinsichtlich des Thermomanagements. Der von Gisbert König erstellte Flyer zu diesem
Bericht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und gilt nur als Hilfestellung beim
Austausch von LED-Leuchtmitteln oder LED-Leuchten.
In ihrem Schlusswort wiesen die Umweltbeauftragten der beiden Landesverbände, Dr. Arno Grau
und Anne Hochreuther nochmals auf die Bedeutung der Umweltauszeichnung Blaue Flagge hin
und forderten die Vereine auf, an der Ausschreibung teilzunehmen, um so das Umweltbewusstsein
der Motorbootsportler zu dokumentieren. Für das kommende Jahr 2015 ist wieder ein gemeinsames
Seminar geplant.