Ich darf meinen Urlaubsbericht direkt mit dem Fazit unseres Törns starten: Die Lahn ist für jeden Bootsfahrer auf jeden Fall einen Besuch wert, insbesondere wenn man Ruhe und Erholung sucht.
Zugegeben, ich bin ein Lahn-Fan und habe vor vielen Jahren bereits wiederholt die Lahn besucht. Da in den letzten Jahren immer wieder die Befahrbarkeit der Lahn diskutiert wird habe ich mich gemeinsam mit meiner Frau und zwei befreundeten Ehepaaren dazu entschlossen, unseren diesjährigen Urlaub, vom 29.06. bis zum 14.07.2018, auf der Lahn zu verbringen.

Ehemalige Stiftskirche St. Lubentius im Limburger Stadtteil Dietkirchen
Wir starteten mit unseren Booten Condor(13x4,5x1,35m), Marlin(12x3,5x1m) und Brandy(12x3,7x1,2m) in unserem Hafen in Budenheim. Die Fahrt durch das „Gebirge“ von Bingen bis hinter die Loreley ist wie immer ein besonderes Erlebnis. Nach knapp 5 Stunden ging es direkt in die Lahn und zur ersten Schleuse Lahnstein, die schnell genommen wurde.

Lahnanlagen zwischen den beiden Lahnbrücken in Diez
Die Schleusen auf der Lahn sind alle in einem augenscheinlich ordentlichen Zustand. In Einzelfällen muss bei einer Schleusung mit 2 großen Booten wegen der Pollerabstände auch einmal die Anlegeseite gewechselt werden, was aber bei einer Schleusenbreite von 5,3 m absolut kein Problem darstellt. Die Schleusenwärter waren alle ohne Ausnahme sehr freundlich und haben uns bei Bedarf sehr gut unterstützt. Wir haben in Frankreich deutlich schlechtere Schleusen erlebt.
Das Schleusen lief in der Regel ohne große Wartezeiten ab. Die längste Verweilzeit vor einer Schleuse lag bei 35 Minuten und war dem hohen Aufkommen von Paddelbooten geschuldet. Sehr hilfreich ist eine Anmeldung zur Schleusung per Handy. Dabei kann man sich mit dem Schleusenwärter optimal bezüglich des Zeitfensters der Schleusung abstimmen.
Verbesserungspotential besteht bezüglich der Kennzeichnung der Warteplätze und auch in der Einrichtung zusätzlicher Plätze. In diesem Punkt kann das WSA die Bootsfahrer mit kleinem Geld effektiv unterstützen.
Die Lahn ist problemlos und sehr gemütlich zu befahren. Man muss schon sagen: leider gibt es sehr wenig Bootsverkehr. Sportboote waren, trotz bestem Wetter und Haupturlaubszeit, nur vereinzelt unterwegs.
Die Landschaft ist idyllisch. Man schippert entlang von Wiesen, Wäldern, reizvollen Ortschaften, kleineren Städten – abwechslungsreiche und schöne Eindrücke bieten sich dem Lahnfahrer dar. Wir genießen ganz einfch die Natur und die Ruhe.
Mit der Flusstiefe hatten wir trotz Tiefgang unserer Boote keine Probleme. Die Wassertiefe der Lahn war im mittleren Flussbereich immer ausreichend.

Lahnanlagen zwischen den beiden Lahnbrücken in Diez
Obwohl wir auf der Lahn mit drei Dickschiffen unterwegs waren haben wir auf unserer Fahrt immer die notwendigen Liegeplätze gefunden. Selbstverständlich lagen wir auch vereinzelt auf Päckchen aber hier sind wir von den holländischen Häfen wesentlich umfangreichere Päckchen gewöhnt. Bei der Vorbereitung des täglichen Anlegens war uns unser Handy auch wieder sehr hilfreich. Ein kurzer Anruf bei dem vorgesehenen Club auf unserem Törn und die Anlegemöglichkeiten wurden im Voraus gesichert. Die Clubs haben uns immer freundlich begrüßt.

Paddler Schleuse
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